Zahlreiche Klassiker wie Super Mario, Sonic und Streetfighter – alle auf einem Gerät und sofort spielbar. Retropie macht’s möglich. Wenn ihr nach einer Anleitung sucht, wie ihr euren Raspi mit Retropie möglichst flott in eine Retro-Gamingkonsole verwandeln könnt, dann befolgt einfach die vier Schritte und schon könnt ihr lossuchten. Das lässt einem in Kindheitserinnerungen schwelgen. Und nebenbei macht die kleine Bastelei mächtig Spaß.
- Raspberry Pi 3 (empfohlen), Alternativ auch Raspberry Pi 2 Model B (http://amzn.to/2hqZXeJ)
- Netzteil mit mindestens zwei Ampere
- Micro SD-Karte mit mindestens 4GB (besser 8GB, damit noch Platz für die Spiele ist)
- HDMI Kabel
- Alter Fernseher oder PC-Monitor
- Tastatur (http://amzn.to/2hr6Nko
)
- Maus (http://amzn.to/2gwBvqi)
- Gamepad (USB oder Bluetooth)
Schritt #1: RetroPie installieren
Sobald ihr alles beisammen habt, geht auf die offizielle RetroPie-Website und ladet euch das passende Image herunter. Oder klickt hier:
Wählt auf jeden Fall das richtige Image aus, sonst kommt es beim Start zu Fehlern. Das Raspberry 0/1-Image nur für den Raspberry Zero.
Diese könnt ihr dann mit einem Programm wie 7-Zip entpacken. Anschließend formatiert ihr eure SD-Karte auf FAT32 und zieht die entpacken Dateien auf die Karte. Hierfür nutze ich den Win32 Disk Imager. Einfach die .img-Datei auswählen und unter Device das Laufwerk eurer SD-Karte wählen. Überprüft das sicherheitshalber nochmal. Dann klickt ihr auf Write und das Kopieren startet. Nachdem der Vorgang abgeschlossen ist, steckt ihr die Micro SD-Karte in euren Raspi und verbindet ebenfalls Tastatur, Maus und Monitor. Solltet euer Monitor, wie in meinem Fall, über keinen HDMI-Anschluss verfügen, braucht ihr zusätzlich einen VGA zu HDMI-Adapter. Zu guter Letzt schließt ihr das Netzteil an. Achtung: Der Raspi startet automatisch, sobald er mit Strom versorgt wird.

RetroPie will euch hallo sagen!
Schritt #2: Steuerung konfigurieren
Bevor ihr ins Standardmenü kommt, werdet ihr aufgefordert die Steuerung festzulegen. Dazu nutzt ihr am besten die Tastatur. Ihr solltet euch vor allem die Befehle UP, DOWN, LEFT, RIGHT, START, SELECT, A und B merken. Wenn ihr einen Befehl überspringen wollt, drückt eine beliebige Taste, die noch nicht vergeben wurde, für zwei Sekunden und die Belegung wird übersprungen.
Schritt #3: Die Spiele

Das ist die Standard-Retropieoberfläche, in der ihr vorerst nur die allgemeinen Einstellungen vornehmen könnt.
Um die Einstellungen vorzunehmen, klickt auf euer festgelegtes A
. Damit ihr Retropie mit Spielen füttern könnt, benötigt ihr in diesem Schritt eine Internetverbindung. Ich halte mich hier an den einfachsten und schnellsten Weg, daher verwende ich ein LAN Kabel. Ihr habt aber auch die Möglichkeit euch über WLAN zu verbinden. Hier findet ihr eine präzise Anleitung. Bedenkt, dass ihr für den Raspi 2 Model B einen WLAN-Adapter benötigt. Der Raspi 3 hat es bereits integriert. Vorteil der kabellosen Variante: Ihr seid nicht Standortgebunden, um euch Roms draufzuziehen oder Updates auszuführen.

Steckt das LAN Kabel an und startet das System neu, indem ihr in der Übersicht auf Start
drückt und im Main Menu Quit
und Restart Emulationstation
auswählt.
Wieder in der Übersicht angelangt drückt ihr auf A
und wählt in den Einstellungen Show IP
.

Die angezeigte IP-Adresse notiert ihr euch.
Jetzt geht es zurück an den PC. Wieder gibt es mehrere Wege, um die Roms auf das System zu übertragen. Zum Beispiel über USB-Stick oder Samba. Der in meinen Augen komfortabelste, führt über das Programm WinSCP (für Mac-User lautet die Alternative Cyberduck).


In WinSCP gebt ihr Folgendes ein:
- Password:
SFTP
- IP address: Wie notiert
- Rechnername:
Retropie
- Benutzername:
pi
- Password:
raspberry (wenn ihr WLAN nutzen wollt, solltet ihr das Passwort später ändern)
Nach einem Klick auf Anmelden
habt ihr Zugriff auf das Verzeichnis „roms“. Wählt dann im linken Fenster euren Ordner, in dem ihr die heruntergeladenen Roms gespeichert habt, und im rechten euer Speicherziel: home/pi/roms und anschließend das passende System. Eine Übersicht der verschiedenen Systeme mit den zugeordneten Rom-Odernern sowie den unterstützen Dateien findet ihr hier auf Github. Jetzt braucht ihr den Hochladeprozess nur noch bestätigen und die Klassiker warten auf euch!
Schritt #4: Controller einstellen und loszocken
Jetzt solltet ihr das System noch einmal neu starten. Statt nur dem RetroPie-Emblem lächeln euch nun auch die Logos der alten Konsolen entgegen. Indem ihr sie mit A
anwählt gelangt ihr zu den einzelnen Titeln. Vorsicht: Startet die Spiele noch nicht! Zuvor solltet ihr den Controller konfigurieren. Andernfalls könnte es euch passieren, dass ihr das Spiel nicht mehr verlassen könnt. Geht also in die Einstellungen und wählt den Punkt Retroarch
.

Bei Retroarch handelt es sich um ein Frontend, das die meisten Emulatoren von RetroPie unterstützt. Der große Vorteil liegt darin, dass ihr euer Gamepad nur einmal einrichten müsst und es für alle Emulatoren funktioniert.
In Retroarch navigiert ihr vorerst mit der Tastatur zum Punkt Configuration
, wo ihr Save Configuration on Exit
auf ON
schaltet. Nur so werden eure Änderungen auch übernommen. Navigiert einen Schritt zurück und geht dann auf Setting
und Input
. Hier könnte ihr die Steuerung für bis zu fünf Spieler festlegen.
Unter Device Index
sollte euer Controller angezeigt werden. Wenn das der Fall ist, dann wählt im nächsten Schritt User 1 binds all
. Jetzt werden alle möglichen Befehle für eure Tasten hintereinander abgefragt. Falls euerem Controller Tasten für die Belegung fehlen, lasst den Countdown einfach verstreichen. Wenn es euch zu schnell geht, dann könnt ihr die Befehle weiter unten in der Liste auch einzeln zuweisen. Nun könnt ihr die RetroArch-Oberfläche wieder verlassen.
Um auch das Menü mit dem Controller steuern zu können, wiederholt die Funktion zur Tastenbelegung, wie ihr sie bereits für die Tastatur vorgenommen habt. Geht hierfür in den Startbereich, klickt den Start-Button, um ins
Main Menu
zu gelangen, dann auf Configure Input
. Überflüssig abgefragte Tasten könnt ihr wieder durch längeres Gedrückthalten überspringen. Danach könnt ihr das Menü wahlweise mit Tastatur und Controller bedienen. Ein weiterer Vorteil: Ab jetzt stehen euch die sogenannten Hotkeys zur Verfügung. Indem ihr Select und eine weitere Taste gleichzeitig gedrückt haltet, könnt ihr eure Emulatoren nun jederzeit verlassen oder neustarten. Ebenso könnt ihr euren Spielstand speichern und laden.
Hotkeys | Action |
---|---|
Select | Hotkey |
Select+Start | Exit |
Select+Right Shoulder | Save |
Select+Left Shoulder | Load |
Select+Right | Input State Slot Increase |
Select+Left | Input State Slot Decrease |
Select+X | RGUI Menu |
Select+B | Reset |
Optional: Case basteln
Dieser Schritt ist kein Muss, schützt euren Raspi aber auf lange Zeit vor Staub und Beschädigung. Bei Raspi-Startersets ist fast immer eine Hülle enthalten. Ihr könnt eurer Konsole mit einer kleinen Basteilei auch einen individuellen Touch verleihen. Dabei sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ob mit Legobausteinen oder aus der Hülle eines Supernintendospiels.

Oder ihr nehmt wie ich einfach die Hülle eines PS-one-games.

Damit könnt ihr jetzt loszocken. Viel Spaß dabei!
Ich liebe Sonic! [wp-svg-icons icon=“wink-2″ wrap=“i“] Habt ihr ein Retrogame, das ihr noch heute gern anspielt? [wp-svg-icons icon=“pacman“ wrap=“i“]
Technik verstehen. Technik gestalten. Technik testen. Diese drei Dinge bewegen mich im Alltag. Hier möchte ich spannende Geschichten und Projekte mit euch teilen. Zusammen halten wir Ausschau nach aktuellen Trends und nehmen allmöglichen Stuff unter die Lupe. Kommentiert gerne mit und werdet ein Teil von FUTUR3 hoch drei. Würde mich freuen!